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mittelalter:ball1_f [2016/03/07 17:33]
falke
mittelalter:ball1_f [2019/06/14 16:18]
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-====== Lederball ====== 
  
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-{{:​mittelalter:​ball1_oben_f.jpg?​220|Lederball von oben}} {{:​mittelalter:​ball1_seite_f.jpg?​220|Lederball von der Seite}} 
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-|Material: |Leder, Haar| 
-|Durchmesser:​ | ca 50 mm| 
-|Gewicht: | 57 g| 
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-===== Nachweis ===== 
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-{{:​mittelalter:​ball1_ausgrabungen_in_schleswig_bericht_und_studien_13_seite_83.jpg|Ball Ausgrabungen in Schleswig Bericht und Studien 13 Seite 83 Abb. 1}} 
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-"Aus einer Schicht des 12. Jahrhunderts stammt ein kleiner Lederball (Abb. 53). Er besteht aus zwei kleinen runden Scheiben aus Kalbsleder, die - mit der Narbenseite nach außen aufeinandergelegt - am Rand überwendlich vernäht wurden. Der dazwischenliegende Hohlraum wurde sehr fest mit feinem Menschen- oder Tierhaar zur Kugel gestopft Es ist anzunehmen, daß die beiden Teile des Balles so zusammengenäht wurden, daß eine kleine Lücke in der Naht verblieb, durch die die Füllung hineingestopft werden konnte. Hatte der Ball die richtige Festigkeit erreicht, wurde die Nahtlücke geschlossen18. Der Durchmesser des Schleswiger Balles beträgt 3-4 cm  
-Im Mittelalter gehörten Ballspiele zum Alltagsleben,​ und zwar bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aller Gesellschaftsschichten (Endrei 1988, S. 111). In Deutschland dürften Ballspiele bereits vor dem 12. Jahrhundert zu den gesellschaftlichen Aktivitäten gehört haben (Ranke 1976, S. 11). Nach S. A. Izjumova (1959, S. 216) wurde mit kleinen Bällen Schlagball gespielt; ein im mittelalterlichen Nordeuropa wohl sehr beliebtes Spiel, wie Nachrichten aus England und Island nahelegen (Ranke 1976, S. 12), das in Varianten, ähnlich dem heutigen Hockey, Kricket und Golf oder dem mittelalterlichen Ringball, ausgeübt wurde (Endrei 1988, S. 124 ff.; Abb. 97; 98; Taf. 36). Der außerordentlich fest gestopfte Schleswiger Ball könnte durchaus in dieser Art und Weise 
-verwendet worden sein, denkbar wäre aber ebensogut sein Einsatz beim Fang- oder Dreiballspiel (Endrei 1988, S. 113) oder beim artistischen Jonglieren (Ranke 1976, S. 12; Abb. 3). 
-Parallelen zu dem Schleswiger Ball sind aus Novgorod (Izjumova 1959, S. 216; Abb. 9), Bergen (Herteig 1969, Abb. 56) und Pleskau (Ojateva 1962, S. 94) anzuführen."​ 
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-Quelle: Dr. Christiane Schnack "​Ausgrabungen in Schleswig bericht und Studien 13", Wachholtz Verlag, Neumünster 1998, Auflage 1, Text S.83-84 & Abb.1 S.83  
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mittelalter/ball1_f.txt · Zuletzt geändert: 2019/06/14 16:18 (Externe Bearbeitung)

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